Sozialmedizin: Keiner kennt sie, jeder braucht sie!

Das "Soziale Netz" ist kompliziert.

Hier eine orientierende Hilfe über die Abläufe von der Arbeitsunfähigkeit bis zur Sozialhilfe. Dass mit jeder Stufe die eigenen finanziellen Spielräume geringer werden, brauche ich sicher nicht zu betonen. Es ist daher wichtig, sich so lange wie möglich und so weit wie möglich "oben" in dieser Reihenfolge zu halten oder, noch besser, gar nicht erst zu dieser Liste zu gehören.

  • Lohnfortzahlung (Arbeitgeber)

  • Krankengeld (Krankenkassen)

  • Arbeitslosengeld (Arbeitsamt, SGB III)

  • Hartz IV  (Jobcenter, SGB II)

  • Grundsicherung  (SGB XII) 

Ich habe, so weit wie möglich, Fachbegriffe vermieden und umgangssprachliche Bezeichnungen benutzt. So heißt das "Arbeitsamt" jetzt "Bundesanstalt für Arbeit" und das Sozialamt nennt man auch nicht mehr so. Da die neuen Begriffe aber dauernd wechseln und niemand sie im Gespäch benutzt, bleibe ich bei den gewohnten Namen. Erklärungen zu einzelnen Fachbegriffen finden Sie sehr ausführlich bei Wikipedia.

 

Grundsätzlich ist das soziale Netz in Deutschland eines der Besten der Welt und sichert uns in fast allen Lebenslagen ab. Allerdings ist das Prinzip jedes Netzes, dass es aus Löchern besteht! Es sind viele verschiedene Institutionen miteinander verstrickt, die alle versuchen, die entstehenden Kosten an einen anderen Kostenträger weiterzugeben. Dadurch wird der Einzelne oft hilflos zwischen den Bereichen hin und her geschoben.

 

Da der Betroffene nicht versteht (nicht verstehen kann!), was mit ihm geschieht, kann er seine Rechte nur selten wirklich wahrnehmen. Viele erleiden wirtschaftliche Schäden, oft ohne es zu merken.  

 

Deshalb muss ein Betroffener erst einmal erkennen, dass er Ansprüche hat, die er dann möglicherweise einklagen kann. Dazu muß er die Zuständigkeiten und Wege kennen, muß Bescheide lesen und verstehen können und muss kritisch die Abläufe verfolgen. 

"Wer nicht fragt, bleibt dumm!" ist eine alte Schulweisheit.